Mittwoch, 1. Dezember 2010

Heute in der Lunch-Time-Orgel

Neben dem großen Adventskranz, der jedes Jahr so in der Johanneskirche steht und dazu passendem Pflanzenschmuck auf dem Altar gibt es in der Kirche in diesem Jahr erstmals einen leuchtenden Sternenhimmel zu bewundern, der sich über die gesamte hohe und gewölbte Decke erstreckt - das ist jetzt wohl als Folge der großen Renovierungs- und Modernisierungsaktion des Innenraums in den Vorjahren dank eines technisch ausgefeilten Beleuchtungskonzepts so möglich und sieht wirklich ausgesprochen festlich aus!

Passend zu dieser stimmungsvollen Atmosphäre spielte Wolfgang Abendroth heute für uns Musik des deutschen Spätromantikers Sigfrid Karg-Elert (1877-1933), der heute hauptsächlich wegen seines umfangreichen Orgelwerks bekannt ist.

Aus Karg-Elerts Spätwerk gab es den sechssteiligen Zyklus Cathedral Windows op. 106 zu hören, in dem Karg-Elert ausgesprochen einfalls- und abswechslungsreiche Fantasien über sechs gregorianische Themen zu Papier gebracht hat.
Da sich die von ihm ausgewählten gregorianischen Themen mehr oder weniger in einen vorweihnachtlichen Zusammenhang bringen lassen, passte dieser Zyklus wirklich gut in die erste Adventswoche.

Die sechs Sätze tragen folgende Titel: Kyrie eleison, Ave Maria, Resonet in laudibus, Adeste fideles, Saluto angelico (Gruß des Engels an Maria) und Lauda Sion.

Vor allem die Weihnachtslieder Adeste fideles, das bei uns unter dem Titel "Herbei, o ihr Gläubigen" bekannt ist und das Resonet in laudibus, das bei uns mit dem deutschen Text "Joseph, lieber Joseph mein" gesungen wird, trugen natürlich zum jahreszeitlich passenden Gesamtcharakter der Cathedral Windows bei.
Eine gute Idee von Herrn Abendroth war es, vor jedem Satz zunächst kurz den ihm zugrundeliegenden gregorianischen Choral anzuspielen, was das Wiedererkennen der jeweiligen Melodie in den komplexen Fantasien Karg-Elerts dann zumindest ansatzweise ermöglichte.

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