Freitag, 31. August 2012

Die CD-Cover-Galerie (1)

Auch wenn die CD aufgrund ihres deutlich kleineren Umfangs ja längst nicht so viel Platz für künstlerische Entfaltung in puncto Coverdesign bietet, wie es die gute alte LP getan hat, so gibt es doch auch im Reich der kleinen Silberlinge das ein oder andere besonders gelungene Cover und – natürlich – auch eine ganze Reihe an ziemlich misslungenen, skurrilen, total lieblos gestalteten oder auch eher unabsichtlich komischen Covermotiven.

Im Laufe der Jahre kommt bei einem Klassik-Sammler wie mir schon so die ein oder andere CD zusammen und ich dachte mir, ich durchstöbere mein Archiv mal zur Abwechslung nicht auf der Suche nach passender Musik sondern nach für meinen Geschmack besonders gelungenen und eher weniger geglückten CD-Covern.

In loser Folge werde ich hier dann mal das ein oder andere Exemplar präsentieren.

Ein vom Aufbau her ganz simples Motiv, das die Versinnbildlichung des Themas "Die vier Jahreszeiten" in einer sehr sinnfälligen und - was den "Winter" betrifft - auch witzigen Umsetzung zeigt.
Heute möchte ich den Anfang machen mit einem in seiner einfachen und gleichzeitig so naheliegenden Gestaltung sehr ansprechenden Motiv zum Thema Die vier Jahreszeiten – es schmückt eine im Jahr 1985 erstmals erschienene CD der Deutschen Grammophon, die die 1972 entstandene Aufnahme von Vivaldis Klassiker mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Herbert von Karajan enthält, der sich zu dieser Zeit in so etwas wie seiner „Barockphase“ befand und in diesen Jahren noch weitere Werke von Bach, Vivaldi, Händel und Co. einspielte. Violinsolist ist Michel Schwalbé, der damals Konzertmeister der Berliner Philharmoniker war.

Über die Qualität dieser Einspielung, die vielleicht streckenweise vielleicht etwas allzu üppig und mit eher spätromantisch-symphonischem Orchesterklang daherkommt, mag man sicher streiten können (an der Leistung des Solisten gibt es hingegen absolut nichts auszusetzen!) – das plakative CD-Cover finde ich jedenfalls klasse!

Das Cover der im Jahr 1994 bei Philips Classics erschienenen CD, auf der der aus Oklahoma stammende Tenor Chris Merritt Arien aus selten zu hörenden Opern der „Belcanto-Fürsten“ Rossini und Donizetti zum Besten gibt (begleitet vom Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von John Fiore), gehört für meinen Geschmack dann doch eher in die Kategorie „unfreiwillig komisch“…

Musste diese Aufmachung wirklich sein? Sie bestätigt doch nur wieder sämtliche Klischees, die man so über "Opernaufführungen an sich" hat. Zum Glück trägt er nicht auch noch einen Hörnerhelm...
Ist diese übertrieben aufgedonnerte Kostümierung, in der sich der amerikanische Tenor da präsentiert und der man die Herkunft aus der Theater-Requisitenkammer förmlich ansieht, wirklich ernst gemeint? Dieses Foto kann doch eigentlich nur in einem Anflug von Selbstironie aufgenommen worden sein, oder?

Naja, wie dem auch sei – auf jeden Fall bereitet dieses Cover dem Betrachter sicherlich eine gewisse Freude (wenn wohl auch nicht in der Art und Weise, wie es vielleicht ursprünglich beabsichtigt war) und auch Mr. Merritt schlägt sich im Übrigen ganz wacker in den hier vorgestellten Arien; ganz gut anhören kann man diese Aufnahme also obendrein auch noch…

Fortsetzung folgt…

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