Mittwoch, 25. April 2012

Heute in der Lunch-Time Orgel

Wolfgang Abendroth spielte heute folgendes Programm für uns:

Anonym (J. S. Bach zugeschrieben)
aus den "Acht kleinen Präludien und Fugen"
Präludium und Fuge F-Dur
Präludium und Fuge a-moll

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-91)
Fantasie d-moll KV 397
für Orgel bearbeitet von Wolfgang Abendroth

J. S. Bach (1685-1750)
Toccata, Adagio und Fuge C-Dur BWV 564


Die beiden heute gespielten kleinen Präludien und Fugen werden Bach wohl lediglich deshalb zugeschrieben, weil man nicht weiß, wer sie wirklich komponiert hat. Stilistisch stehen sie allerdings deutlich der Empfindsamkeit oder Frühklassik näher, als der von Bach gepflegten barocken Tonsprache. Vor allem das F-Dur Präludium erinnerte schon eher an Musik von Joseph Haydn.

Die eigentlich für das Klavier komponierte Mozart-Fantasie gehört zu den wenigen Stücken, die ich gelegentlich (mehr schlecht als recht) selber auf meinem Pianoforte zu spielen versuche. So gesehen fand ich die Orgelbearbeitung dieses mir daher besonders gut bekannten Stücks natürlich sehr interessant!
Wolfgang Abendroth nutzte in seiner Orgelversion den großen Tonumfang seines Instruments natürlich aus, um die zahlreichen auf- und absteigenden chromatischen Läufe dieser gerade in diesen Passagen sehr ungestümen Fantasie gut zur Geltung bringen zu können. Und der überraschend knapp komponierte, in versöhnlichen Dur-Klängen stehende Schlussabschnitt wurde mit der entsprechenden Registrierung zu einem fast schon idyllisch zu nennenden Finale…
Insgesamt muss ich sagen, dass man dem Stück schon deutlich anmerkte, dass es nicht wirklich für die Orgel gedacht ist – mehr als zwei Manuale werden nicht beansprucht, allenfalls bei den wenigen ganz tiefen Tönen (in den erwähnten weitgespannten Läufen) kommt auch einmal ganz kurz das Pedal zu Einsatz – es ist halt schwierig, ein reines Klavierstück für die Orgel „aufzubereiten“. Orchester- oder mehrstimmige Kammermusikstücke bieten da deutlich dankbarere Aufgaben.

Zum Abschluss wurde mit Toccata, Adagio und Fuge C-Dur BWV 564 ein häufig gespielter (aber dennoch immer wieder gern gehörter) „All-time-favourite“ der Orgelliteratur gegeben. Immerhin – schon im Januar diesen Jahres hatten wir das Stück zuletzt auf dem Programm stehen!

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