Mittwoch, 11. April 2012

Heute in der Lunch-Time-Orgel

In den letzten drei Wochen hat mir die Düsseldorfer Lunch-Time-Orgel wirklich gefehlt - zweimal war ich beruflich verhindert, in der vergangenen Woche fiel das Konzert wegen der Probenarbeiten für die anstehende Aufführung der Matthäus-Passion in der Johanneskriche am Karfreitag aus.
Aber bevor die Entzugserscheinungen zu groß wurden - heute ging es für mich dann endlich wieder weiter mit der geliebten Mittagsorgel :-)

Gastorganist Jens-Peter Enk wartete denn auch gleich mit einem interessanten, österlich inspirierten Programm auf, an dem mir zum einen die Mischung aus barocker und moderner Orgelmusik gefiel und zum anderen die Tatsache, dass ich bis auf einen Komponisten (es darf geraten werden, welchen ich meine...) von keinem der anderen bis zum heutigen Tag auch nur den Namen schon einmal gehört hatte - das passiert mir auch nicht sooo häufig :-)

J. S. Bach (1685-1750)
"Christ ist erstanden" BWV 627
aus dem Orgelbüchlein

Daniel Magnus Gronau (1685-1747)
"Christ ist erstanden"
Choral mit Variationen für Orgel

Hans Friedrich Micheelsen (1902-73)
Präludium D-Dur
aus dem "Holsteinischen Orgelbüchlein" op. 32

Choralfantasie "Erschienen ist der herrlich Tag"

William Mathias (1934-92)
"Processional" für Orgel

Charles Callahan (geb. 1951)
AN EASTER SUITE für Orgel
1. Procession
2. An Easter Meditation
3. Toccata


Nach dem dreiteiligen Bach-Stück über den alten Osterchoral "Christ ist erstanden" war die Variationenfolge seines (mir bis dato ziemlich unbekannten) Zeitgenossen Gronau über den gleichen Choral eine passende Ergänzung.

Das folgende Präludium vom Norddeutschen Hans Friedrich Micheelsen fand ich sehr originell - moderne kompositorische Elemente (Harmonien, Rhythmen, etc.) waren zwar vorhanden, vermischten sich aber gut mit traditioneller gehaltenen Abschnitten, wie z. B. einer Fuge gegen Ende dieses mehrteiligen Stücks, das sich von seiner Gesamtanlage her ganz in die Tradition der norddeutschen Barockschule à la Buxtehude & Co. stellte (und auch sicher als Hommage an diese großen Orgelmeister gedacht war)! Sehr gelungen - da könnte man mehr von vertragen!

Die zu Gehör gebrachten Kompositionen des Briten Mathias und des US-Amerikaners Callahan standen in bester angloamerikanischer Orgelmusiktradition: Ausgesprochen gut anhörbar, wirkungsvolle Gesamtanlage, moderne Elemente geschickt integrierend!

Mathias' Processional und Callahans Easter Meditation (mit der unmittelbar daran anschließenden Toccata) gefielen mir hierbei spontan am besten!

Eine sehr gelungene Programmzusammenstellung, bei der es heute wirklich mal wieder viel Interessantes zu entdecken gab!

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