Mittwoch, 2. Februar 2011

Heute in der Lunch-Time-Orgel

Heute spielte Wolfgang Abendroth für uns zwei mehrsätzige Werke:

Georg Friedrich Händel (1685-1759): Concerto aus "Judas Maccabäus"

Gustav Adolf Merkel (1827-85): Sonate Nr. 9 c-moll, op. 183


Von Händel gibt es - im Gegensatz zu seinem Altersgenossen Bach - ja leider keine im Original überlieferten Werke für Orgel solo, dafür aber unter anderem natürlich die wunderbaren Orgelkonzerte, wo neben der Orgel auch noch ein (Streich-)Orchester zum Einsatz kommt.
Der für seine Improvisationskunst gerühmte Händel hat zur Freude seines Publikums während der Aufführung seiner späten Oratorien zwischen den Teilen (quasi als "Pausenfüller") solche Orgelkonzerte gespielt, aber auch allein an der Orgel improvisiert - diese Improvisationen sind aber leider, leider nicht aufgeschrieben worden.
Das heute für uns gespielte fünfsätzige Concerto erklang in seiner ursprünglichen Gestalt im Rahmen der Aufführung des Oratoriums "Judas Maccabäus" (1747) als Konzert für Orchester, bzw. Orgel mit Orchester, existiert aber auch in der heute zu Gehör gebrachten Bearbeitung für Orgel solo.
Der dritte Satz ("ad libitum") sieht hierbei eine Improvisation des Organisten vor - da von Händel selber keine Noten zu diesem Satz erhalten sind, spielte Wolfgang Abendroth uns seine eigene Improvisation: Ein ganz auf die tiefen Basstöne verzichtender, luftig-leicht wirkender, munterer Satz - ganz im Stil des großen Barockmeisters!

Der in Dresden tätige, heute nicht mehr sonderlich bekannte Organist Gustav Adolf Merkel hat insgesamt neun Sonaten für die Orgel geschrieben - die dreisätzige, gut 15-minütige zuletzt entstandene Sonate in c-moll bekamen wir heute zu hören: Wirkungsvolle und für den Organisten dankbare romantische Musik, die in den Ecksätzen der Molltonart entsprechend mitunter auch ein bisschen dramatisch klingt, während der in Dur stehende langsame Mittelsatz eine freundlich-idyllische Stimmung verbreitet.

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