Mittwoch, 27. Oktober 2010

Heute in der Lunch-Time-Orgel

Wie in der vergangenen Woche spielte Wolfgang Abendroth auch heute Mittag Orgelmusik der französischen Romantik:

Camille Saint-Saëns (1835-1921)
Trois Préludes et Fugues op. 99


Saint-Saëns ist gerade hierzulande hauptsächlich aufgrund seines unverwüstlichen, ungebrochen populären Karneval der Tiere bekannt, wodurch der Rest seines erstaunlich vielfältigen Werks (Opern, Sinfonien, Konzerte, Kammermusik, etc.) leider sehr im Schatten steht.

Die 3 "Präludien und Fugen", die wir heute zu hören bekamen (in E-Dur, H-Dur und Es-Dur) stehen, die Titel verraten es schon, in der Tradition Johann Sebastian Bachs, dessen Musik Saint-Saëns sehr verehrte. Ein vielleicht etwas bekannteres Beispiel für seine lebenslange Bach-Verehrung ist das Prélude "dans le style de Sébastien Bach" aus Saint-Saëns' mittlerweile auch bei uns etwas häufiger in der Adventszeit anzutreffendem Weihnachtsoratorium op. 12, das er bereits 1858 im Alter von 23 Jahren komponierte.

Die drei heute vorgetragenen Stücke überraschten zum einen durch originelle Fugenthemen (teilweise auch rhythmisch vertrackt und bestimmt schwer zu spielen!), zum anderen durch Harmonien und Motive, die ihre Entstehungszeit (spätes 19. Jahrhundert) nicht verleugnen, aber auch das große Vorbild J. S. Bach nie aus den Augen verlieren!
Deswegen ist es wirklich schade, dass gerade so ambitionierte Werke, die ihr Traditionsbewusstsein gekonnt in einen künstlerischen Blick nach vorne zu packen wissen, wie die heute gehörten "Préludes et Fugues" von Monsieur Saint-Saëns so selten zu hören sind!

2 Kommentare:

  1. Saint-Saens ist einer der größten Komponisten. Ich liebe seine Klavierkonzerte, besonders g-moll.
    It's very touching. Ich habe vor, es einzustudieren.

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  2. Deine Meinung ist mir wichtig.
    Welches Bild auf meinem neuen Posting gefällt Dir am besten?

    LG

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