Freitag, 6. August 2010

KLASSIKers Lieblingsopern: Cleofide

Auf die Oper, die ich heute vorstellen möchte, bin ich seinerzeit ganz zufällig gestoßen.
Es handelt sich um eine der Entdeckungen, die ich bereits als Teenager gemacht habe - dementsprechend "verfolgt" mich dieses Werk nun auch schon ein paar Jährchen. :-)

Ich hatte eine Phase, in der ich ziemlich regelmäßig WDR 3, also den Klassik-Sender des WDR, im Radio gehört habe. Die brachten zu der Zeit am Sonntagabend (?) immer komplette Opernaufnahmen, Live-Mitschnitte oder "Aufnahmen der Schallplattenindustrie", wie es damals immer so schön hieß. Und ich habe gerade diese Sendungen immer mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, denn da bot sich mir die Chance, ganz unverbindlich und ohne Kaufzwang Opern kennenzulernen, die mir bestenfalls vom Titel her bekannt waren - ich stand ja noch ganz am Anfang meiner "Klassik-Laufbahn"…

Und an einem dieser Abende (im Herbst 1986) gab es nun also die Oper CLEOFIDE von Johann Adolf Hasse (1699-1783) - ich hatte bis dato weder von dieser Oper noch von einem Komponisten dieses Namens je etwas vernommen. Mein Opernführer (von Reclam) bot unter dem Stichwort "Hasse" auch keine Informationen, ich war also ziemlich gespannt, was es da wohl zu hören geben würde.
Und was ich da in den folgenden knapp vier (!) Stunden zu hören bekam, faszinierte mich vom ersten Hören an ganz außerordentlich: Eine überaus abwechslungsreiche Parade verschiedener Arien, verbunden durch Secco-Rezitative (vom Cembalo und einer Theorbe, also einer Basslaute, begleitet), vorgetragen von zwei Sängerinnen und vier Solisten, die teils in Alt- und sogar in Sopranlage sangen.

Das war einer meiner ersten Kontakte mit der später von mir so geliebten Barockoper und definitiv mein erster Kontakt mit dem mich bis heute sehr faszinierenden Stimmfach des Countertenors, Altisten, oder wie auch immer man das nennen möchte - alles in allem also eine Begegnung, die mich sehr geprägt hat!
An jenem Abend habe ich mir etwas wahllos ein paar Stücke von dieser im Radio ausgestrahlten Opernaufnahme aufgenommen, die leider unter teilweise ziemlichem Rauschen litten, mir aber zunächst genügen mussten.

Die an diesem Abend gesendete Aufnahme war die Studioaufnahme einer vom WDR (mit-)produzierten konzertanten Aufführung dieser selten (bzw. bis dato noch gar nicht) zu hörenden Hasse-Oper, die meines Wissens bis heute die einzige Einspielung dieses Werkes ist (damit muss ich mir immerhin nicht die Mühe machen, meine Lieblingseinspielung dieser Oper vorzustellen und zu begründen, warum es für mich diese und keine andere ist…! *lach*).

Zum Glück musste ich dann auch nicht soooo lange warten, bis es von diesem Mitschnitt endlich eine käuflich zu erwerbende Aufnahme im Handel gab - beim Label CAPRICCIO erschien damals sowohl auf LP wie dann auch auf CD die am 13. September 1731 in Dresden für den Hof von Kurfürst August dem Starken komponierte dreiaktige Opera seria (bzw. "Dramma per musica", wie man solche Opern mit ernstem Sujet damals betitelte) Cleofide, die auf dem von Michelangelo Boccardi leicht bearbeiteten Original-Libretto "Alessandro nell' Indie" des italienischen Operndichter-Superstars Pietro Metastasio (eigentl. Domenico Trapassi, 1698-1782) basiert.

Hier die Besetzungsliste der Gesamtaufnahme dieser Oper:
Cleofide: Emma Kirkby (Sopran)
Poro: Derek Lee Ragin (Altus)
Alessandro: Dominique Visse (Altus)
Erissena: Agnès Mellon (Sopran)
Gandarte: Randall K. Wong (Sopran)
Timagene: David Cordier (Altus)
Yvon Repérant und Christophe Rousset, Cembalo
Yasunori Imamura, Theorbe
Rheinische Kantorei Dormagen
Cappella Coloniensis
Leitung: William Christie


Diese Aufnahme erfolgte offenbar als Ergebnis der Probenarbeiten, die im Mai 1986 im oberbergischen Lindlar stattfanden und der Vorbereitung von lediglich zwei konzertanten Aufführungen dieser Oper dienten: Am 31.05.1986 (Duisburg, Mercatorhalle; im Rahmen des 61. Bachfestes der Neuen Bachgesellschaft) und am 01.06.1986 (Gelsenkirchen, Kleines Haus des Musiktheaters im Revier; im Rahmen des Westfälischen Musikfestes).
Seitdem scheint es keine weiteren Aufführungen dieser schönen Oper mehr gegeben zu haben - man kann es eigentlich gar nicht glauben…

Ich habe mir im Anschluss an diese zumindest für mich legendäre Radioübertragung dann direkt noch eines der von diesen Live-Aufführungen übrig gebliebenen Programmhefte/ Textbücher, die der WDR damals kostenlos (!) an Interessenten versandt hat, gesichert. In deutlich verkleinertem Format lagen diese Texthefte dann später auch den CDs bei.

Beachtlich an dieser Einspielung finde ich die Tatsache, dass tatsächlich die gesamte Oper musiziert wurde (das kann man am Faksimile-Text des Original-Librettos, das der Aufnahme beiliegt, gut nachvollziehen) - keine Striche, keine Kürzungen, auch nicht in den Rezitativen (was ja leider sonst sehr gerne gemacht wird)!

Außerdem finde ich die Tatsache erwähnenswert, dass alle vier Männerrollen auch von Herren gesungen werden, also keine Kompromisse eingegangen wurden mit Sängerinnen in "Hosenrollen", wie man sie ja so ziemlich in jeder Barockopern-Einspielung antreffen kann. Wenn man bedenkt, dass sich Mitte der Achtziger Jahre Countertenöre noch längst nicht so durchgesetzt hatten und quasi überall präsent waren, so wie es heute z. B. mit Philippe Jaroussky, Max Emanuel Cencic, David Daniels oder Andreas Scholl der Fall ist, finde ich es eine ganz besondere Leistung, die Besetzung der "Cleofide" so konsequent "geschlechterkonform" zu realisieren!

Die Cappella Coloniensis spielt unter der Leitung von William Christie ausgesprochen schwungvoll, mit einem hellen und klaren Orchesterklang, der aber nie zu dünn oder trocken-akademisch klingt (wie man es leider manchmal bei Originalklangensembles hören kann) - im Gegenteil: Das relativ schlank besetzte Orchester ist in dieser Einspielung ein leidenschaftlich musizierender Partner der Solisten, der sich ideal an die oft reich verzierten Gesangslinien anzupassen versteht. Es ist in Bezug auf dieses Verhältnis von Gesangsstimme zum Orchesterklang hier sicher von Vorteil, dass die Solisten dieser Aufnahme allesamt eher über etwas "zartere" Stimmen verfügen, wie sie für Barockmusik heutzutage typisch sind - theaterfüllende "Stimmröhren" à la Pavarotti oder Birgit Nilsson sucht man in dieser Musiksparte - zum Glück - vergebens (die sind bei Wagner, Verdi & Co. definitiv besser aufgehoben)!

Die dreisätzige Sinfonia (das damalige Gegenstück zur Ouverture der französischen Oper) beginnt mit einem äußerst mitreißenden ersten Satz, dem ein etwas verhaltenerer zweiter Satz mit einem leicht dahinfedernden Grundrhythmus folgt. Der dritte Satz ist ein klassisches Menuett mit zwei gegensätzlichen Trios. Das Menuett-Thema habe ich vor ein paar Jahren zu meiner Überraschung im Nachdruck des Notenhefts gefunden, das Leopold Mozart zu Unterrichtszwecken für seine beiden Kinder Nannerl und Wolfgang angelegt hat. Und tatsächlich hat der gute Leopold nicht vergessen, über diesem Menuett den Hinweis "vom Signor Hasse" anzubringen - schließlich handelte es sich bei Johann Adolf Hasse Mitte des 18. Jahrhunderts um einen der auf europäischer Ebene bekanntesten und erfolgreichsten Komponisten italienischer (konkreter: neapolitanischer) Opern und Papa Mozart hat es bestimmt nicht versäumt, seinen beiden Wunderkindern neben dem praktischen Musizieren auch ein bisschen Hintergrundwissen über die berühmten Komponisten der damaligen Zeit zu vermitteln.

Die Sinfonia zu Cleofide ist im Jahr 1996 übrigens auch vom Ensemble Musica Antiqua Köln eingespielt worden und findet sich als rein "instrumentale Beigabe" auf einer CD, die ansonsten (ebenfalls sehr hörenswerte) geistliche Musik von Hasse enthält.

Im Verlauf der Oper gibt es dann noch zwei weitere kurze Orchesterstücke zu hören: Einen originellen "indischen" Marsch im ersten Akt, der ein für die damalige Zeit wahrscheinlich unerhört exotisches Flair durch die Verwendung von Schellen und Tamburins erhält und eine flotte kriegerische Sinfonia im zweiten Akt, die einen tollen Schwung und ein mitreißendes fanfarenartiges Thema besitzt, das sofort ins Ohr geht!

Die wie schon erwähnt ungekürzten (Secco-) Rezitative sind ebenfalls interessant anzuhören; Hasse hatte ganz offensichtlich ein Händchen für die abwechslungsreiche Komposition dieser oft eher vernachlässigten und deshalb heute gerne brutal zusammengekürzten oder ganz gestrichenen Verbindungselemente zwischen den einzelnen Arien. In der Aufnahme werden die Rezitative vom Cembalo und phasenweise auch von der Theorbe (meist an Stellen, an denen die Figuren "beiseite", also zu sich selber sprechen) begleitet.

Der eindeutige Schwerpunkt der ganzen Oper liegt aber natürlich bei den zahlreichen Arien, die auf die sechs Personen verteilt sind, wobei - und das ist typisch für die neapolitanische Opera seria - die Anzahl der Arien, die die einzelnen Charaktere zugewiesen bekommen, einem typischen "Verteilungsschlüssel" unterliegt: Je nach Bedeutung der Rolle schwankt das zwischen einer bis zu drei Arien pro Akt. Neben diesen zahlreichen Solonummern - und auch das ist typisch für diese Operngattung - gibt es in der ganzen, ungefähr vierstündigen Oper nur noch ein großes Duett am Ende des ersten, ein ganz kurzes Duett im zweiten sowie einen zweimal mit jeweils unterschiedlichem Text gesungenen Chor am Ende des dritten Akts! Ich glaube, ich werde demnächst mal was zu diesen heute ziemlich kurios anmutenden "Gesetzmäßigkeiten" schreiben, denen eine solche Oper damals unterworfen war!

Man merkt der Musik durchaus an, dass Johann Adolf Hasse mit dieser Oper in Dresden (nach seinem fast zehnjährigen Italienaufenthalt, den er unter anderem in Neapel mit Studien bei Alessandro Scarlatti begonnen hatte) quasi eine Art musikalische Visitenkarte abgeben wollte - eine eingängige Arie folgt der nächsten, zum Teil aufwendig mit verschiedenen Soloinstrumenten (Flöten, Hörner, Theorbe etc.) instrumentiert, die dann mit den Gesangsstimmen konzertieren. Die Uraufführung war dann auch das Ereignis der Saison (angeblich saßen auch Johann Sebastian Bach und sein ältester Sohn Wilhelm Friedemann im Publikum, die offenbar extra hierfür aus Leipzig angereist waren!) und brachte Hasse letztlich den Posten als Kapellmeister des sächsischen Hofes ein, den er dann immerhin für die nächsten 30 Jahre bekleidete!

Ein großer Trumpf der erwähnten Operneinspielung ist natürlich die legendäre Emma Kirkby in der Titelrolle - ihre einzigartige, leichte und helle Sopranstimme, die (bis heute) so unnachahmlich mädchenhaft-unschuldig klingt, passt perfekt zur tugendhaften Cleofide und Emma Kirkby gestaltet die zahlreichen Arien ihrer Figur ausdrucksstark und virtuos - denn spätestens in der großen Arie "Son qual misera colomba", die den zweiten Akt beschließt, brennt sie scheinbar ungerührt von allen technischen Schwierigkeiten ein Koloraturenfeuerwerk der Extraklasse ab - da kann man nur noch staunen! Spätestens an dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass Johann Adolf Hasse (quasi standesgemäß für einen überaus berühmten Opernkomponisten) mit der wohl gefragtesten Primadonna seiner Zeit verheiratet war: Für die Venezianerin Faustina Bordoni (1697-1781), die er 1730 ehelichte und für die in London auch schon Händel komponiert hatte, schrieb er viele seiner weiblichen Hauptrollen - so auch die der Cleofide. Die Tatsache, dass die Dresdener Opernproduktion des Jahres 1731 mit dieser berühmten Primadonna stattfinden sollte, führte dann wohl auch zur Änderung des Titels der Oper zu Gunsten der weiblichen Hauptfigur - die Originalvorlage des Metastasio-Textbuchs hatte wie erwähnt ja noch den Titel "Alessandro nell' Indie" getragen und damit eindeutig den berühmten antiken Feldherrn Alexander den Großen in den Mittelpunkt gestellt…
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die beiden Hasses eine wirklich glückliche, letztlich über 50 Jahre währende Ehe führten und noch im Alter ein hoch angesehenes, immer wieder gerne von berühmten Persönlichkeiten besuchtes Paar waren.

Agnès Mellon in der Rolle der heiteren, leichtfüßigen Erissena verfügt ebenfalls über einen schönen, natürlich-leicht klingenden Sopran. Bei dieser Figur finde ich die Arie "Vuoi saper se tu mi piaci?" am gelungensten - dieses Stück könnte ohne Weiteres so auch in einer komischen Oper bestehen.

Zu den Herrenrollen (witzigerweise keine tiefer als die Altstimmlage…):
Vom amerikanischen Countertenor Derek Lee Ragin habe ich mir, nachdem ich ihn in dieser Einspielung kennengelernt habe, noch einige weitere Aufnahmen zugelegt, in denen er mitwirkt, so z. B. Glucks Orfeo ed Euridice, Händel-Opern wie Giulio Cesare, Tamerlano und Flavio, oder - mal ganz etwas anderes - Spirituals. Ich mag seine charakteristisch gefärbte Stimme, die im Gegensatz zu anderen Countertenören nicht so körperlos "weiß" klingt - und damit oft schwer einem bestimmten Sänger zuzuordnen ist, sondern ein ganz unverwechselbares Timbre besitzt, das man schnell wiedererkennt. In seiner Rolle als Poro hat er einige interessante Arien zu singen, die meisten kraftvoll und dramatisch bewegt, was Ragins Stimme gut liegt. Poros mitreißende Arie "Generoso risuegliati, o core" aus dem zweiten Akt hat übrigens auch Eingang in den französisch-italienischen Film Farinelli aus dem Jahr 1994 gefunden, der viel dazu beigetragen hat, der Welt der italienischen Barockoper zu neuer Popularität zu verhelfen.

Mein ganz besonderer Liebling in dieser Operneinspielung ist jedoch der französische Altist Dominique Visse, der den Alessandro singt. Er hat eine ausgesprochen klangschöne, klar und makellos klingende Stimme, mit der er die Arien des Alessandro ganz unverwechselbar gestaltet - diese fünf Arien (deren Charakter von lyrisch bis energisch-entschlossen reicht) sind für mich die Höhepunkte der gesamten Aufnahme, sie haben mich vom ersten Hören an unglaublich fasziniert - nicht zuletzt dank der außergewöhnlichen Stimme von Dominique Visse. Der Franzose ist heute vor allem mit dem Ensemble Clément Jannequin und Les Arts Florissants aktiv.

Die beiden kleineren Rollen des Gandarte und Timagene sind mit dem Sopranisten Randall K. Wong und dem Altisten David Cordier recht passend besetzt - beide haben nicht allzu kräftige Stimmen, werden in ihren Arien aber vom Orchester gut getragen und nicht übertönt. Timagenes große Arie "E ver che l'amo intorno" (mit umfangreichen, sehr aparten Flötensoli) gefällt mir hier besonders gut.

Der Sopran von Randall Kevin Wong (ein US-Amerikaner chinesischer Abstammung) klingt - wie bei männlichen Sopranisten wohl leider üblich - ab und an etwas angestrengt. Es ist aber auch mit Sicherheit noch ein bisschen schwieriger, als Mann nicht nur in der Alt- sondern gleich in der Sopranlage zu singen! Unter diesem Aspekt macht er seine Sache wirklich gut - wenn man es nicht weiß, mag man es beim Zuhören gar nicht glauben, dass da keine Frau, sondern wirklich ein Mann singt! Meine Favoriten-Arie von ihm in dieser Oper ist das grazil-heitere "Appena amor sen nasce", mit dem sich Gandarte auch musikalisch als adäquater Partner der ebenfalls eher heiter angelegten Rolle der Erissena erweist.

Vor nicht allzu langer Zeit ist von dieser Opernaufnahme auch ein Querschnitt erschienen (denn nicht jeder könnte sich dazu veranlasst fühlen, sich gleich die komplette Oper auf immerhin vier CDs zuzulegen!), allerdings frage ich mich, was einem das merkwürdige Titelfoto auf dem CD-Cover sagen soll…
Die Zusammenstellung von Querschnitten ist ja immer so ein Thema - da würde wahrscheinlich jeder hierzu Befragte andere Stücke auswählen. Lobenswert ist sicher das Bestreben, von jedem der sechs Solisten mindestens ein Stück mit auf die CD zu packen. Musikalisch gesehen fallen dafür aber einige Perlen unter den Tisch - so ist zum Beispiel Dominique Visse als Alessandro nur mit einer Arie vertreten (immerhin ist es die sicherlich schönste Alessandro-Arie "Cervo al bosco" mit konzertierendem Solohorn!), obwohl es mindestens noch zwei weitere Arien dieser Figur verdient hätten, hier mit aufgenommen zu werden.
Deutlich überrepräsentiert ist auf diesem Querschnitt Emma Kirkby in der Titelrolle mit gleich drei Arien (plus dem Duett mit Poro vom Ende des ersten Aktes) - das mag Fans dieser Sängerin zwar freuen, aber die kämen mit Sicherheit auch auf anderen CDs dieser Sängerin auf ihre Kosten!
Dass das Koloraturen-Glanzstück "Son qual misera colomba" auf dem Querschnitt vertreten ist, versteht sich eigentlich von selbst, die beiden anderen zusätzlich enthaltenen Cleofide-Arien sind meiner Meinung nach eher überflüssig, da sie auch vom Ausdruck her einander sehr ähnlich sind. Die hierfür "verschwendeten" fast 20 Minuten (!) hätte man auf dieser Zusammenstellung weitaus sinnvoller für mehrere kürzere, aber eben musikalisch auch abwechslungsreichere Arien verwenden können!

Naja - wirklich empfehlen kann ich daher eigentlich wirklich nur die ganze Opernaufnahme! Wer sich für eine ungekürzte, musikalisch äußerst interessante, "klassische" Opera seria neapolitanischer Machart in Reinform interessiert (eine Operngattung, die in späteren Jahren ja häufig kritisiert und mit eher zweifelhaftem Erfolg auch immer wieder mal reformiert wurde) , sollte sich diese Aufnahme zulegen! Ich höre diese Oper seit vielen Jahren sehr regelmäßig und habe mich noch lange nicht daran sattgehört!

1 Kommentar:

  1. Ich kante Hasse schon, und habe an diesen abend eine casette (90 Minute) aufgenommen, spaeter uebergespielt auf mp3. Ik danke Wdr3 noch heute, dass sie mir soviel gute musik kennen geelrnt haben. Ich hoere jetzt die film aufname der Karolina Trojanowska in Youtube an. Nicht Kirkby aber auch gut.

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