Freitag, 2. Dezember 2011

Corelli, Torelli & Co. - Weihnachtskonzerte


So - nun ist also wieder Advents- und Vorweihnachtszeit und auch in diesem Jahr möchte ich (nachdem ich im vergangenen Jahr verschiedene Arten von Weihnachtsliedern vorgestellt habe) ein paar schöne musikalische Werke vorstellen, die vielleicht zum Teil nicht ganz so bekannt sind - bei denen sich ein aufmerksames Hin- und Zuhören aber auf jeden Fall lohnt!

Wem Chor- oder gar Sologesang zur Weihnachtszeit auf die Nerven geht, oder wer sich zumindest mal nach ein bisschen Abwechslung hiervon sehnt, dem seien ganz bestimmte Instrumentalkonzerte aus der Barockzeit wärmstens empfohlen:

Diese Konzerte von Herren mit so klangvollen Namen wie Corelli, Torelli, Manfredini und Locatelli tragen den Titel "Weihnachtskonzert", sind von ihren Komponisten also explizit für eine Aufführung zur Weihnachtszeit bestimmt worden, "fatto per il Santissimo Natale", wie das dann im Original meist heißt.

Beim Anhören fragt man sich dann als Mensch der heutigen Zeit allerdings, was an diesen Konzerten jetzt eigentlich so besonders weihnachtlich sein soll, da sie eigentlich für den unvoreingenommenen Hörer genauso klingen wie viele andere Konzerte aus dieser Epoche.

Namensgebend für die Weihnachtskonzerte ist die Tatsache, dass sie jeweils einen Satz enthalten, der in Form einer "Pastoralmusik" komponiert ist - und dann meistens auch den Titel "Pastorale" trägt. In dieser "Hirtenmusik" ahmen die Komponisten der damaligen Zeit die Klänge nach, die für musizierende Hirten im 17. Jahrhundert (und wahrscheinlich auch davor und danach noch) charakteristisch waren: Eine Schalmei (ein primitives Rohrblattinstrument, quasi eine "Oboe light") auf Italienisch "piffero", begleitet von einem Dudelsack (den es nicht nur bei den Schotten gab!), auf Italienisch "zampogna" und manchmal auch von einer Drehleier (ein Streichinstrument mit Kurbel, also nicht zu verwechseln mit einem Leierkasten). Das Zusammenspiel dieser Instrumente ergab einen unverwechselbaren Klang: Zwei Oberstimmen in Terzparallelen, die in einem eigentümlich wiegenden Rhythmus erklingen, unterlegt von einem liegenbleibenden, lang ausgehaltenen Basston. Diesen wiegenden Rhythmus haben die Komponisten später in den für Pastoral-Musiken charakteristischen Zwölfachtel-Takt gegossen.

Die Tatsache, dass diese Art zu musizieren damals so bekannt war, ist dem Umstand zu verdanken, dass gerade in Rom (wo unter anderem der berühmte Herr Corelli lebte) die Hirten aus der umliegenden Campagna und den Abruzzen zur Weihnachtszeit in die Ewige Stadt kamen, um dort auf den Plätzen vor Marienbildern oder aufgebauten Krippen mit ihren typischen Instrumenten aufzuspielen und so quasi ihre persönliche musikalische Weihnachtsandacht abzuhalten, vielleicht gedacht als eine Art Wiegenlied für das Jesuskind. Diese Hirtenmusik der "Pifferari" kam bei den Römern natürlich gut an und erfreute sich großer Beliebtheit, zumal sie sehr eingängig war und diesen spezifischen Klang besaß, den wahrscheinlich alle Leute damals sofort mit der Weihnachtszeit assoziierten, so wie es vielleicht heutzutage bei Musikstücken der Fall ist, die mit rhythmischem Glöckchengeläut unterlegt sind (auch wenn sie ansonsten nicht unbedingt in einem weihnachtlichen Kontext stehen).

So gesehen ist es eigentlich eine logische Konsequenz, dass sich auch die Komponisten des ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhunderts mit dieser charakteristischen Musik näher beschäftigten und diese für ihre eigenen Werke adaptierten. Es war nicht üblich, die "profanen" Hirteninstrumente selbst für "seriöse" Kompositionen zu verwenden (außer eventuell als gelegentlichen "Gag" zur Freude der Zuhörer, wie es zum Beispiel Leopold Mozart in seiner "Bauernhochzeit" getan hat), so dass die Klänge, die Stimmverteilung und natürlich der wiegende Rhythmus meist auf Streichinstrumente übertragen wurden, da viele damalige Komponisten (wie zum Beispiel Corelli, Manfredini und Torelli) Violinvirtuosen waren und daher natürlich hauptsächlich für Streichensembles komponierten, denen sie meist selbst angehörten.

Diese Übertragung der typischen Klänge der Hirtenmusik auf reine Streichorchester (in Form des damals populären Concerto grosso, in dem eine kleinere Solistengruppe mit und gegen das restliche Ensemble konzertiert) gelang offenbar so überzeugend, dass das Publikum diese Art der Musik sofort wiedererkannte und Konzerte, die von den Komponisten mit solchen nun "Pastorale" betitelten Sätzen versehen waren, sich daraufhin ganz besonders großer Beliebtheit erfreuten. Und das nicht nur in Rom oder Italien, sondern bald auch in ganz Europa, das damals ja (vor allem natürlich auf dem Gebiet der Oper) eh alles begierig übernahm, was das "Land der Musik" so an neuesten musikalischen Trends hervorbrachte.

Eine hübsche Geschichte, die es zu erzählen lohnt, wie ich finde und die nicht unbedingt sofort ersichtlich ist, wenn man irgendwo lediglich den Titel "Weihnachtskonzert" in einem (eh meist viel zu dünnen) CD-Booklet oder Konzertprogramm liest.

Das berühmteste und beliebteste dieser Weihnachtskonzerte (und zugleich auch das älteste, soweit ich weiß) stammt nun von besagtem Arcangelo Corelli - andere Komponisten folgten mit entsprechenden Stücken alsbald dem erfolgreichen Beispiel nach.
Meist steht der Pastoralsatz wie bei Corelli (und Locatelli) am Ende des mehrsätzigen Konzerts, bei Torelli und Manfredini hingegen unverkennbar am Anfang. Auch Komponisten wie zum Beispiel Händel oder Bach haben später Pastoralmusiken komponiert: In Händels Oratorium "Der Messias" wurde der entsprechende Satz sogar mit "Pifa" betitelt, was natürlich auf die erwähnten "Pifferari" abzielt und Bach hat in seinem Weihnachtsoratorium zu Beginn der 2. Kantate passend zur dort erzählten Episode der Weihnachtsgeschichte eine sehr poetische Hirtensinfonie im typisch wiegenden Rhythmus verfasst. Von ihm gibt es z. B. aber auch eine Pastorella für Orgel (BWV 590), die ebenfalls die charakteristischen Elemente dieser Hirtenmusiken enthält.

Vor allem im 18. Jahrhundert erfreute sich die weihnachtliche "Pastorale" großer Beliebtheit, was nicht heißt, dass es zu späterer Zeit nicht auch noch Komponisten gab, die derartige Musiken geschrieben haben.

Zum absoluten "Grundbestand" gehören für mich also zunächst folgende Konzerte, die die Komponisten zunächst meist in mehrteiligen Sammlungen eigener Concerti (alle jeweils in ähnlicher Besetzung in Form von Streichensembles) im Zeitraum zwischen 1700 bis 1720 erstmals veröffentlichten:

Arcangelo Corelli (1653-1713)
Concerto grosso fatto per la Notte di Natale (g-moll) op. 6 Nr. 8

Francesco Manfredini (1684-1762)
Concerto grosso per il Santissimo Natale (C-Dur) op. 3 Nr. 12

Giuseppe Torelli (1658-1709)
Concerto a 4 in forma di Pastorale per il Santissimo Natale (g-moll) op. 8 Nr. 6

Pietro Antonio Locatelli (1695-1764)
Concerto grosso (f-moll) op. 1 Nr. 8


Diese vier Konzerte sind denn auch in der Regel auf den erschienenen CDs mit Weihnachtskonzerten enthalten (oder zumindest zwei bis drei von ihnen).
Auf vielen der unzähligen Weihnachts-CDs, die (auch) klassische Musik enthalten, trifft man ab und an auch mal auf einen einzelnen der Pastoral-Sätze, meist von Corelli oder Manfredini.

Wirklich interessant sind für mich aber eigentlich die Kompilationen, auf denen man dank einer durchdachten Zusammenstellung zunächst die jeweils vollständigen Konzerte zu hören bekommt und dann darüber hinaus eben auch noch ein paar andere weihnachtliche Konzerte aus Barock und/ oder Frühklassik - da gibt es nämlich noch eine ganze Menge meist eher unbekannter, aber wirklich stimmungsvoller Werke zu entdecken!

Zum Beispiel das Vivaldi-Violinkonzert in E-Dur "Il riposo - per il Santissimo Natale" (RV 270) oder - eine Spezialität des französischen Barock - die kunstvollen Instrumentalversionen damals bekannter Weihnachtslieder, die z. B. unter dem Titel "Noëls sur les instruments" von Marc-Antoine Charpentier (1643-1704) veröffentlicht wurden.

In Deutschland ist unter anderem von Johann Christoph Pez (1664-1716) ein Concerto pastorale in F-Dur erschienen oder von Johann Melchior Molter (1696-1765) ein Concerto pastorale in G-Dur (ebenfalls mit der quasi obligatorischen Pastorale direkt zu Beginn).

So schön Kompositionen wie diese auch sein mögen - sie findet man deutlich seltener auf CDs mit Weihnachtskonzert-Zusammenstellungen.

Erstaunlich (und ärgerlich) ist hingegen die Tatsache, dass man auf derlei Zusammenstellungen leider viel zu häufig auf Werke stößt, die eigentlich überhaupt nichts mit Weihnachten zu tun haben. Ich frage mich, warum man sich eigentlich die Mühe macht, immer noch - quasi als Verlegenheitslösung - auf solche Stücke zurückzugreifen, wo es doch ein so großes Repertoire an barocker (und frühklasssicher) Weihnachts-Instrumentalmusik gibt, dass man damit mehr als nur eine CD füllen könnte?!?

Sofern es eine Werkeinführung im CD-Booklet gibt, wird darin dann auch immer wortreich begründet, warum man sich nun für dieses oder jenes Stück entschieden habe, das ja eigentlich nicht direkt "im weihnachtlichen Kontext" stehe - viel interessanter fände ich persönlich die Begründung, warum man das ein oder andere Stück, das sich eigentlich noch als passend angeboten hätte, nun gerade nicht mit eingespielt hat…!
Wenn ich mir als Kunde eine CD zulege, deren Inhalt laut Cover "Weihnachtskonzerte" sein sollen, dann erwarte ich in der Regel, dass der Inhalt dann auch das einhält, was draußen versprochen wird - es ist ja wie gesagt nicht so, als wäre das zur Verfügung stehende Repertoire so begrenzt, dass man quasi gezwungen wäre, händeringend nach Ergänzungen des schmalen Programms zu suchen.

Nun ja - hier nun also ein paar CDs mit mal mehr, mal eher weniger gelungenen Zusammenstellungen:

Mein persönlicher Favorit ist die im Jahr 1992 aufgenommene, zwischenzeitlich mit neuem Cover erfreulicherweise wiederveröffentlichte CD vom Neuen Berliner Kammerorchester unter der Leitung von Michael Erxleben.

Neben den "Standards" von Manfredini, Corelli, Locatelli und Torelli enthält diese Aufnahme zusätzlich die berühmte Pifa aus dem Messias, das oben erwähnte Concerto pastorale von Molter sowie eine Pastorella für Orgel und Streicher von Gregor Joseph Werner (1693-1766), dem Amtsvorgänger Joseph Haydns am Hof des Fürsten Esterházy.
Eine gelungene Mischung, wie ich finde - keine "themenfremden Ausreißer" und nicht zuletzt ein superber Orchesterklang, bei der sogar das Cembalo (mein Lieblingsinstrument) ab und an mal aus seiner reinen Begleitfunktion heraus mit kleinen Soloeinlagen in den Vordergrund treten darf!

Gerade in puncto Programmzusammenstellung muss man bei dem in den Jahren 1987 und 1990 aufgenommenen Weihnachtskonzert-Album von The English Concert unter der Leitung von Trevor Pinnock leider Abstriche machen:

Von den "Klassikern" ist hier lediglich Corellis Konzert enthalten, das Concerto von Molter wurde nicht ganz vollständig aufgenommen und aus dem ansonsten nirgends anzutreffenden (und deshalb besonders interessanten) Concerto grosso op. 5 Nr. 6 von Giuseppe Sammartini (1695-1750) ist leider nur der mit Pastorale betitelte Satz eingespielt worden…

Dafür gibt es immerhin vier Sätze aus Charpentiers "Noëls sur les instruments", die man ja auch nicht allzu häufig antrifft.

Vom Umfang her findet man auf dieser CD jedoch fast genauso viele "themenfremde" Kompositionen, wie es weihnachtliche Stücke zu hören gibt - und das erstaunt mich dann schon etwas.

Ein Vivaldi-Konzert für 2 Trompeten (wahrscheinlich der Assoziationskette "Trompete = Festlichkeit = Weihnachtszeit" folgend?) findet sich da neben Händels Concerto a due cori B-Dur (HWV 332), wobei hier im Booklet als Begründung für diese Auswahl auf die Verwendung einer Melodie aus dem Messias in diesem Konzert verwiesen wird, sowie Telemanns Concerto polonois in G-Dur - wegen der auffälligen Parallelen zwischen der hier erklingenden Referenz an polnische Volksweisen und der Hirtenmusik aus den Abruzzen, die ja Vorbild für die italienischen Weihnachtskonzerte war. Schade nur, dass man gerade davon (außer dem Corelli) hier auf dieser CDs fast nichts zu hören bekommt…

Bei diesem hier vorgestellten ausgesprochenen Barock-Repertoire denkt man bei in Frage kommenden Interpreten wahrscheinlich so ziemlich als Letztes an Herbert von Karajan und seine Berliner Philharmoniker, doch gerade diese haben im Jahr 1970 tatsächlich ebenfalls die vier oben erwähnten Konzerte von Corelli, Manfredini, Locatelli und Torelli eingespielt!

Um diese Zeit herum scheint Herr von Karajan auf einer Art "Barocktrip" gewesen zu sein, denn es gibt tatsächlich von ihm geleitete Einspielungen mit den Berliner Philharmonikern von einigen Vivaldi-Konzerten (nicht nur die 4 Jahreszeiten!), den 12 Concerti grossi op. 6 von Georg Friedrich Händel und einigen weiteren Werken von Bach, Pachelbel und Albinoni aus demselben Zeitraum.

Das Ganze klingt oft sehr wuchtig, längst nicht so transparent, wie man es von kleineren, auf historischen Instrumenten spielenden Ensembles her kennt und ist gerade bei den langsamen Sätzen oft extrem schleppend, scheint aber durchaus dem damaligen Zeitgeschmack entsprochen zu haben, als die historische Aufführungspraxis noch in den Kinderschuhen steckte und eher ein Tummelplatz für Spezialisten war, zu dem das breite Publikum keinen Zugang hatte.

Immerhin enthält die ebenfalls mit einem alternativen Cover neu aufgelegte CD die Konzerte sämtlicher 4 "Klassiker", das Ganze wird angereichert durch einige weihnachtlich-festliche Bläsersätze, die von den Blechbläsern der Berliner Philharmonikern vorgetragen werden.

Man kann diese CD durchaus anhören - es ist jetzt keine komplette Katastrophe geworden, das wäre wirklich übertrieben. Allerdings erinnert mich manches eher an eine Weihnachts-CD von James Last, der sich (aber dies nur am Rande) originellerweise ja auch schon mal auf diesem Sektor betätigt und tatsächlich das komplette Weihnachtskonzert von Corelli in seinem typischen Sound auf Tonträger verewigt hat…!!


Ebenfalls vor rund 40 Jahren entstanden ist die Aufnahme der Festival Strings Lucerne unter der Leitung von Rudolf Baumgartner, die zwischenzeitlich zum günstigen Preis wiederveröffentlicht wurde.

Diese CD enthält neben den vier "Standards" von Corelli, Torelli, Manfredini und Locatelli auch noch drei "Fremdzutaten", nämlich bekannte "Barock-Hits" wie das beliebte Adagio (das jahrelang Tommaso Albinoni zugeschrieben wurde) sowie den berühmten Kanon (plus zugehöriger kurzer Gigue) in D-Dur von Johann Pachelbel. Am Schluss erklingt dann noch der Winter aus Vivaldis Vier Jahreszeiten.
Diese drei Titel hätte es zwar nicht unbedingt gebraucht (stattdessen hätte man ja auch noch ein weiteres Weihnachtskonzert auf die CD packen können), aber zumindest der Vivaldi-Winter passt ja nun schon ein bisschen zum Kontext - allerdings ist es natürlich ärgerlich für die Sammler, die die Vier Jahreszeiten eh schon komplett besitzen (was in der Regel wohl der Fall sein dürfte), vielleicht sogar in der Interpretation der Festival Strings Lucerne.

Dieses Ensemble klingt im übrigen gut hörbar - vor allem wenn man bedenkt, dass die Aufnahmen ja nun auch schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel haben! Das Ganze dürfte damals wohl auf der Höhe der Zeit in puncto "historisch informierte Aufführungspraxis" gewesen sein (ein Vergleich mit der weiter oben erwähnten Karajan-Aufnahme ist da wirklich sehr aufschlussreich!), wieviel sich seitdem jedoch noch getan hat, merkt man, wenn man überlegt, dass in der Größe vergleichbare Streichensembles heute deutlich transparenter und leichtfüßiger klingen!

Trotzdem höre ich gerade diese Aufnahme immer wieder recht gern, zumal mir die hier zu hörende Interpretation des wunderschönen Pachelbel-Kanons ganz besonders gut gefällt: Soviel Zeit wie die Festival Strings Lucerne nimmt sich sonst (fast) kein anderes Ensemble für dieses Meisterwerk - und genau weil hier niemand durch die Partitur hetzt, sondern sich das ganze Klanggebilde in Ruhe entfalten kann, erschließt sich die Schönheit dieser Musik ganz besonders eindrücklich!

Ganz frisch in diesem Jahr erschienen ist das Weihnachtsalbum von Concerto Köln (die Aufnahmen sind im Januar 2011 im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks, also quasi in meiner direkten Nachbarschaft entstanden!) und auch hier gibt es - neben dem eigentlich ja zu erwartenden exzellenten Ensembleklang - einige interessante Punkte zu vermelden, was die Programmzusammenstellung anbetrifft:

Neben den "Klassikern" von Corelli und Torelli ist diesmal die berühmte Sinfonia aus Bachs Weihnachtsoratorium vertreten, wie auch 6 Sätze aus Charpentiers "Noëls sur les instruments".

Überraschenderweise selten anzutreffen - aber hier erfreulicherweise mitberücksichtigt - ist Vivaldis E-Dur Violinkonzert (RV 270) mit dem Titel "Il riposo - per il Santissimo Natale".
Was hingegen sein Konzert für Mandoline und 2 Violinen in D-Dur auf dieser Weihnachts-CD zu suchen hat, wollte sich mir nicht so ganz erschließen…

Überhaupt nirgends bin ich bislang der Sinfonia pastorale in D-Dur op. 4 Nr. 2 von Johann Stamitz (1717-1757) begegnet - eine wirklich interessante (früh)klassische viersätzige Sinfonie! Ein echtes Fundstück, das Concerto Köln hier gemacht hat!

Und die um 1670/ 80 im böhmischen Olmütz entstandene dreiteilige Sonata natalis in C-Dur von Pavel Josef Vejvanovsky (ca. 1633-93) mit ihren Anleihen an das alte Weihnachtslied "Joseph, lieber Joseph mein" bekommt man auch nicht allzu häufig zu hören.

Ludwig Güttler hat die Komposition dieses barocken Trompetenvirtuosen auf seiner Weihnachts-CD auch schon mal eingespielt.

1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für diese wirklich hilfreiche und, wie ich glaube, gut informierte Übersicht! Ich versuche seit Herbst letzten Jahres, Weihnachtskonzerte zusammenzustellen (Noten, für Laienkreise und -orchester) und fand die meisten der von Ihnen genannten, aber auf 2 weitere haben Sie hingewiesen, die ich noch nicht gefunden hatte! Danke! Und auch (und vor allem) für die kundigen Hintergrunderläuterungen!

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