In den letzten Tagen höre ich mich mal wieder systematisch durch eine aus 6 CD bestehende Sammelbox mit dem Titel "Joseph Haydn - Die Sturm und Drang-Symphonien", die insgesamt 19 Symphonien aus der mittleren Schaffensphase Haydns enthält.
Aufgenommen wurden diese selten zu hörenden Symphonien Ende der 1980er Jahre - es spielt das Ensemble The English Concert unter der bewährten Leitung von Trevor Pinnock.
Die hier zu hörenden Symphonien stehen zu Unrecht im Schatten der bekannteren (aber heute auch nicht wirklich häufig aufgeführten) späten Symphonien Haydns - damit meine ich so ca. die letzten 15 oder 20 seiner insgesamt knapp 110 Gattungsbeiträge!
Haydn zeigt sich hier von einer ausgesprochen experimentierfreudigen und mitunter humorvollen Seite - es gibt bei jeder der hier eingespielten Symphonien etwas Originelles oder besonders Charakteristisches zu entdecken, z. B. die extrem hoch und tief geführten Hörnerstimmen in der Symphonie Nr. 51 B-dur Hob. I:51 oder die vom Tonfall her an die beiden g-moll-Symphonien Mozarts erinnernde Symphonie Nr. 39 g-moll Hob. I:39 (ob das wohl an der selben Tonart liegt?).
The English Concert überzeugt durch frische Tempi und einen transparenten Ensembleklang - das Ganze ist eine schöne Ergänzung für jeden Freund der deutlich später entstandenen berühmten sogenannten Londoner und Pariser Symphonien Haydns: Hier kann man erleben, wie Haydn über die Jahre mit der von ihm ja maßgeblich geprägten Gattung der Symphonie fantasievoll spielte und experimentierte, bis er die dann "klassisch" gewordene Form gefunden hatte, die dann für viele nachfolgende Komponistengenerationen zum verpflichtenden Standard wurde.
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