Heute präsentierte Wolfgang Abendroth uns eine Komposition eines ausgesprochen selten zu hörenden deutschen Komponisten des 19. Jahrhunderts (von dem wir Zuhörer im Rahmen der Lunch-Time-Orgel allerdings auch in früheren Jahren schon mal Musik präsentiert bekommen haben):
Gustav Merkel (1827-85)
Sonate Nr. 8 h-moll op. 178
I. Moderato - Allegro
II. Adagio
III. Introduktion und Passacaglia
Gustav Merkel war hauptsächlich in Dresden als Komponist, Lehrer und eben auch als Organist (Kreuzkirche und dann an der Hofkirche) tätig.
Seine ausgedehnte 8. Orgelsonate (9 hat er insgesamt komponiert) erinnerte mich vom Stil her an die Orgelmusik seines etwas bekannteren Zeitgenossen Josef Rheinberger (1839-1901) - im Ganzen typisch für das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts.
Typisch für diese Zeit auch die Anklänge an die Musik des barocken "Orgelmusik-Übervaters" Johann Sebastian Bach: Zu dieser Zeit war die Bach-Renaissance gerade voll in Gang gekommen.
Und so hat für die abschließende, ausgedehnte Passacaglia (Variationen über eine immer gleich bleibende Bassfigur) der heute gespielten Orgelsonate dann auch eindeutig Bachs berühmte Passcaglia c-moll BWV 582 Pate gestanden.
Allerdings hat Merkel mit seiner Komposition nicht bloß eine simple Nachahmung geschaffen, sondern durchaus eigene Akzente gesetzt: Ein großartiger Satz mit wirkungsvollen Spannungsbögen, wie auch die beiden vorangegangenen Sätze dieser Sonate!
Die übrigen Orgelsonaten von Herrn Merkel würde ich nach dem heutigen Konzert jetzt zu gern aber auch einmal kennenlernen!
Mittwoch, 25. Juli 2012
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