Im letzten Beitrag zu diesem Thema hatte ich mich noch gewundert, warum die Oper Köln mit Mitte Oktober erst so ungewöhnlich spät in die neue Saison startet - vergangenen Samstag fand ich in der Kölnischen Rundschau dann ein Interview mit Generalmusikdirektor Markus Stenz, in dem er davon berichtet, dass die Kölner Oper im September tatsächlich mit Sack und Pack zunächst auf Torunee geht: Im Rahmen der derzeit stattfindenden Weltausstellung in Shanghai wird man dort erstmalig überhaupt Wagners "Ring" insgesamt zweimal komplett aufführen und zwar jeweils an vier aufeinander folgenden Abenden! Ein wahrlich ehrgeiziges Projekt, mit dem unsere Kölner ja immerhin schon einige Erfahrungen aus den Vorjahren haben, wenngleich Shanghai natürlich schon noch etwas anderes ist als das heimische Kölle...
Und als wenn das noch nicht genug wäre, reist man danach (zumindest ein Teil des Ensembles) noch weiter in die Kölner Partnerstadt Peking, um dort dann noch den besagten, hier erst kürzlich aus der Taufe gehobenen, von Opern-Intendant Uwe Eric Laufenberg persönlich neu inszenierten "Don Giovanni" darzubieten.
Das erklärt natürlich einiges in puncto später Kölner Saisonbeginn und "Don Giovanni"-Wiederaufnahme erst am Ende statt wie gewohnt zu Beginn der neuen Spielzeit (wahrscheinlich sind zu dem Zeitpunkt noch die Kulissen und Kostüme im Container unterwegs zurück nach Deutschland)!
Naja - trotz des ungewöhnlich späten Saison-Starts finde ich den neuen Spielplan sehr interessant und äußerst abwechslungsreich - um nicht zu sagen ambitioniert angesichts der vielen verschiedenen Spielsttätten!
Liebhabern aller Sparten wird etwas geboten (den Mozart-Freunden diesmal sogar noch etwas mehr!): Es gibt Barockoper (mit Monteverdi und Händel), die unverzichtbaren Klassiker (Mozart, Verdi, Wagner und Strauss), Operette (Kálmáns "Csárdásfürstin" ab Dezember im Palladium), im weitesten Sinne etwas für die Musicalfreunde (Weills "Mahagonny"), Moderne (Alban Bergs "Wozeck" ab Mai im Palladium und wie schon erwähnt Benjamin Britten), sogar eine Uraufführung wird es geben (Stockhausens "Sonntag aus Licht" ab April im Staatenhaus) und als i-Tüpfelchen noch eine Open-Air-Veranstaltung auf dem Roncalliplatz (Orffs "Carmina burana" im Juli 2011)!
Also wirklich: Hut ab, wenn das alles gelingt!
Allein schon organisatorisch ist das ja mal eine echte Herausforderung! Ein Opernhaus (also eine feste und funktionsfähige Spielstätte) eine Saison zu bespielen scheint mir ja geradezu ein Klacks dagegen :-)
Warten wir's ab - langweilig wird das bestimmt nicht!
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