Freitag, 9. September 2011

Das Bonmot für Zwischendurch...

Von meinem Lieblingsautor Oscar Wilde habe hier ich schon seit Längerem nichts mehr präsentiert. Da ich im Moment allerdings wieder mal etwas von ihm lese - zuerst Salome, jetzt Dorian Gray - und mich gerade im letztgenannten Roman vor wunderbaren Aussprüchen kaum retten kann, wollte ich heute zur Abwechslung mal wieder einen geschliffenen kleinen Dialog made by Oscar präsentieren, in dem es (natürlich!) um Musik im Allgemeinen, sowie Wagner und Pianisten im Besonderen geht…

Viel Vergnügen!

"Ich liebe Wagners Musik mehr als irgendeine andere. Sie ist so laut, dass man sich die ganze Zeit unterhalten kann, ohne dass andere Menschen hören, was man sagt. Das ist ein großer Vorteil, meinen Sie nicht auch?" […]
"Ich fürchte, da bin ich anderer Ansicht. Ich spreche nie während der Musik - wenigstens nicht während guter Musik. Wenn man schlechte Musik hört, hat man die Pflicht, sie im Gespräch zu ertränken." […]
"Aber Sie dürfen nicht denken, dass ich gute Musik nicht liebe. Ich verehre sie, aber ich habe Angst davor. Sie macht mich zu romantisch. Ich habe Pianisten geradezu angebetet - manchmal zwei zu gleicher Zeit. […] Ich weiß nicht, was sie an sich haben. Vielleicht kommt es daher, dass sie Ausländer sind. Sie sind es alle, nicht wahr? Selbst die, die in England geboren sind, werden nach einiger Zeit Ausländer, nicht wahr? Das ist so klug von ihnen und für die Kunst so schmeichelhaft. Das macht sie kosmopolitisch, nicht wahr? Sie sind nie bei einer meiner Gesellschaften gewesen. […] Sie müssen kommen. Orchideen kann ich mir nicht leisten, aber für Ausländer ist mir nichts zu teuer. Sie machen ein Haus so malerisch!"

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