Nachdem ich in der vergangenen Woche urlaubsbedingt die Lunch-Time-Orgel leider ausfallen lassen musste (man kann halt nicht immer überall vor Ort sein), habe ich mich sehr gefreut, dass es im heutigen Mittagskonzert ein besonders schönes Programm gab!
Wolfgang Abendroth spielte für uns unter anderem Orgelmusik zweier Komponisten, von denen ich zuvor noch nie etwas gehört hatte - schon allein die Tatsache, dass sie aus Spanien und Italien stammen, fand ich besonders interessant, sind beides doch Länder, die man nicht unbedingt sofort mit Orgelmusik in Verbindung bringt!
Das heutige Programm sah so aus:
Antonio de Cabezón (1510-66)
Tiento del primer tono
Diferencias sobre la Pavana italiana
J. S. Bach (1685-1750)
Sicilienne (aus der Sonate für Flöte und Cembalo BWV 1031)
Orgelbearbeitung von Louis Vierne (1870-1937)
W. A. Mozart (1756-91)
Andante F-Dur KV 315 für Flöte und Orchester
Orgelbearbeitung von Daniel Taupin
Filippo Capocci (1840-1911)
Fantasie über den Choral „Veni creator spiritus“
Orgelmusik aus der Zeit der Renaissance bekommt man selten zu hören – diese doch recht fremdartigen Klänge, oft mit reich verzierten Stimmen und zum Teil irgendwie auch noch recht mittelalterlich anmutend, haben aber durchaus ihren Reiz; so auch die heute zu Gehör gebrachten Stücke des Spaniers Cabezón.
Die beiden ursprünglich für Flöte (und begleitenden Instrumenten) komponierten, sehr bekannten Werke von Bach und Mozart erklangen in gelungenen Bearbeitungen, wobei unser Organist im Mozart-Stück passenderweise für die Melodiestimme eine Registrierung herausgesucht hatte, die einer Querflöte wirklich sehr ähnlich klang!
Zum krönenden Abschluss gab es dann noch die Fantasie (passenderweise über einen gregorianischen Pfingstchoral) des selten gespielten Italieners Capocci, der sich hörbar an den großen französischen Orgelkomponisten seiner Zeit orientiert hat – ein tolles Stück, das die große Orgel durch zahllose spätromantisch-üppige Klangwolken richtig gut zur Geltung kommen lässt!
Mittwoch, 23. Mai 2012
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