Orgelkonzerte, in denen jeweils nur ein großes Werk gespielt wird, mag ich ganz besonders gerne: Ich mag den großen Bogen bei diesen meist mehrsätzigen Stücken, die in der Regel aus dem späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert stammen, oft mit symphonischem Anspruch komponiert wurden und damit normalerweise die Zuhörer mit entsprechend üppigem Ohrenschmaus erfreuen :-)
Heute war es dann mal wieder soweit - Wolfgang Abendroth spielte heute für uns
Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901)
Sonate für Orgel Nr. 14 C-Dur op. 165
1. Präludium (Maestoso)
2. Idyll (Andante)
3. Toccata (Allegro moderato)
Der Tonfall dieser im Jahr 1890 entstandenen 14. Sonate (Rheinberger komponierte insgesamt 20 solcher Orgelsonaten) ist feierlich und optimistisch, ohne dabei ins Pompöse oder Theatralische abzugleiten - es herrscht eine klar strukturierte, schnörkellose Atmosphäre vor, die von ihrer "sonnigen" Stimmung her gut zu diesem freundlich-sommerlichen Tag passte.
Rheinberger hat sich in den Ecksätzen von barocken Vorbildern inspirieren lassen: Im 1. Satz verknüpft er kunstvoll Elemente des klassischen Sonatenhauptsatzes mit einer virtuosen Fuge, im 3. Satz fließen Elemente der barocken Toccata in den Satzaufbau hinein, wobei hier allerdings auch die typischen Passagen mit ihren schnellen Läufen nicht fehlten, die für viele ebenfalls "Toccata" betitelten Schluss-Sätze von Orgelwerken französischer Zeitgenossen Rheinbergers so charakteristisch sind.
Mittwoch, 17. August 2011
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