Mittwoch, 10. August 2011

Heute in der Lunch-Time-Orgel

Heute spielte als Gast für uns die junge koreanische Organistin Hyo-Jong Kim. Sie präsentierte uns drei ausgesprochen virtuose Stücke (und ein kleineres ruhiges):

Petr Eben (1929-2007)
"Moto ostinato" aus "Nedelni hudba" ("Sonntagsmusik")

Georg Böhm (1661-1733)
Präludium und Fuge C-Dur
Choralbearbeitung "Vater unser im Himmelreich"

Franz Liszt (1811-86)
Präludium und Fuge über B.A.C.H.


Ich muss zugeben, dass ich bislang nicht wirklich oft mit Orgelmusik des Tschechen Petr Eben konfrontiert worden bin, was, wie ich heute feststellen musste, offenbar ein echtes Versäumnis darstellte!
Die ungefähr halbstündige Sonntagsmusik (entstanden Ende der 1950er Jahre) besteht aus vier Sätzen, "Moto ostinato" (= "andauernde Bewegung") ist hierbei der dritte und ich fand diese Musik sehr ansprechend in ihrer Mischung zwischen traditionellen Elementen und moderner Harmonik und ebensolchen Rhythmen. Es hätte mir nichts ausgemacht, heute gleich die ganze Sonntagsmusik vorgespielt zu bekommen - das heute Gehörte machte echt Lust auf "Mehr"! Naja, vielleicht ergibt sich ja einmal die Gelegenheit...

Georg Böhm gehört auch in die Reihe der Jubilare dieses Jahres: Am 2. September gedenkt die Musikwelt (hoffentlich?) des 350. Geburtstags dieses großen Vertreters der norddeutschen Barockmusik! So gesehen fand ich es schön, im heutigen Konzert Musik von ihm hören zu können.

Dicht gefolgt natürlich von dem Komponistenjubilar dieses Jahres schlechthin, Franz Liszt!
Bei Liszts (ja nicht allzu zahlreichen) großen Orgelwerken finde ich - neben dem ganzen romantischen Pomp, in dem er die Konzertorgeln seiner Zeit erstrahlen lässt - die Tatsache bemerkenswert, dass es ihm tatsächlich gelungen ist, seinen unverkennbaren Klavierstil auf dieses doch so ganz andere Tasteninstrument zu übertragen.
So gesehen war das Präludium und Fuge über B.A.C.H. natürlich in jeder Hinsicht ein gelungener Abschluss des heutigen Mittagskonzerts mit einer ausgesprochen talentierten jungen Organistin!

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