Mittwoch, 17. Juli 2013

Heute in der Lunch-Time-Orgel

Ich melde mich hiermit aus dem Urlaub zurück und bin froh, dass ich in dieser Woche nach zwei verpassten Konzerten endlich wieder mal die Lunch-Time-Orgel in der Düsseldorfer Johanneskirche besuchen konnte!
Wolfgang Abendroth hatte heute Mittag für uns ein ausgesprochen sommerliches Programm vorbereitet:

J. S. Bach (1685-1750)
Allabreve D-Dur BWV 589

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-47)
aus dem „Sommernachtstraum“
Ouvertüre op. 21
Notturno op. 61 Nr. 6
Hochzeitsmarsch op. 61 Nr. 7


Nach einem virtuosen einleitenden Stück von Johann Sebastian Bach (immerhin eines der ganz großen Vorbilder von Felix Mendelssohn!) bestand der Hauptteil des heutigen Konzerts aus drei Stücken aus dessen Schauspielmusik zu Shakespeares Komödie Ein Sommernachtstraum.
Da diese wohl berühmteste und beliebteste Komposition Mendelssohns eigentlich für Orchester geschrieben wurde, griff Herr Abendroth für das heutige Konzert auf drei verschiedene Bearbeitungen für die Orgel zurück:
Die geniale Ouvertüre, die Mendelssohn bereits als 17-Jähriger komponierte, hatte sich Herr Abendroth gleich selber vorgenommen und eine raffinierte Übertragung der vielfältigen Stimmen (und Stimmungen), die das Orchester im Verlauf der gut 10-minütigen Ouvertüre hervorbringt, in den Klangkosmos der Orgel zustande gebracht!
Er spielte die Ouvertüre in einem zügigen Tempo, was ich als sehr passend für dieses turbulente Stück empfand.
Das ruhige Notturno erklang in einer Orgelversion eines dänischen Organisten namens Frederiksen (nähere Angaben zu diesem Musiker machte Herr Abendroth im Rahmen seiner kurzen Konzerteinführung zu Beginn nicht).
Der weltberühmte Hochzeitsmarsch, seit Jahrzehnten ein unverzichtbarer und unverwüstlicher Klassiker bei Hochzeiten aller Art, erklang in der sicher weitverbreiteten und damit wohl auch am häufigsten gespielten Orgelfassung des französischen Komponisten und Organisten Théodore Dubois (1837-1924), von dem wir in der Vergangenheit im Konzert auch immer mal wieder eigene Kompositionen zu hören bekommen haben.
Herr Abendroth lag sicher richtig mit seiner Vermutung, dass viele Leute diesen Marsch für eine „echte“ Orgelkomposition halten und gar nicht wissen, dass es sich hierbei eigentlich um ein Orchesterstück aus einer Schauspielmusik für ein Shakespeare-Stück handelt.
Im heutigen Konzert erklang dieser Marsch (der sich aber auch wirklich perfekt für eine Wiedergabe auf einer großen Orgel eignet!) in eher breitem, gravitätischen Tempo, was ich persönlich nicht ganz so optimal fand – ich kenne deutlich schneller gespielte Interpretationen des Hochzeitsmarsches, die mir besser gefallen, weil das Stück damit einen fröhlichen Schwung bekommt, der gut zur heiter-beschwingten Stimmung einer Hochzeit passt (die Melodien in diesem Marsch haben für mich einen solchen Charakter und verlieren etwas, wenn man das Ganze zu feierlich und majestätisch werden lässt).
Nun gut, das ist meine persönliche Meinung – trotzdem war es schön, diese herrliche Musik heute live dargeboten zu bekommen, ideal passend zum wunderschönen Sommerwetter draußen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen