Freitag, 21. Dezember 2012

Das Bonmot für Zwischendurch...

Passend zum heutigen Tag möchte ich einen Text aus der 1899 uraufgeführten Operette Frau Luna (also quasi der „Urmutter der Berliner Operette“) von Paul Lincke (1866-1946) präsentieren:

Oftmals ward es uns schon prophezeit
Von gelehrten Leuten weit und breit,
Dass nach ihrer Rechnungsübung
Eintritt 'ne Planetenschiebung,
Die uns überrascht mit Heftigkeit!

Von dem Mars soll ausgeh’n dieser Putsch,
Eines Tages mit 'nem großen Rutsch
Wirft er sich, oh wie entsetzlich,
Auf die arme Erde plötzlich
Und dann sind wir alle, alle futsch!

‘S geht alles in Scherben, wir müssen verderben,
Drum bis das Ende naht, folgt meinem Rat:

Ist die Welt auch noch so schön,
Einmal muss sie untergeh‘n,
Darum singt, darum springt, darum trinkt
Und genießt, was der Tag euch noch bringt!
Wenn der Erdenball zerplatzt,
Sind wir sowieso verratzt!
Flott gelebt, flott geliebt, eh’s zu spät
Und mit 'nem Knall die Erde untergeht!


Dieses ausgesprochen schmissige Lied mit seinem eingängigen Refrain wurde von Paul Lincke in eine spätere Fassung von Frau Luna integriert.
Entstanden ist dieses Lied im Jahr 1910 und es wird hier recht eindeutig Bezug genommen auf das Erscheinen des Halleyschen Kometen in jenem Jahr, dessen relativ naher Vorbeiflug an der Erde viele Leute in Angst und Schrecken versetzte und (wieder einmal) an das bevorstehende Ende der Welt glauben ließ…

Na denn – bis zum nächsten Mal! :-)

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